Berufsausbildung - Boehmke Online

Boehmke Online
Direkt zum Seiteninhalt

Berufsausbildung

Seit 1993 bin  ich ETA (Elektrotechnischer Assistent).  Selbstständig und – meist nur kurzzeitig – als Angestellter durchlief ich fast  alle, weiter unten im Abschnitt Der ETA beschriebenen  Tätigkeitsfelder. Rund zehn Jahre lang arbeitete ich überwiegend in der  Elektronik-Entwicklung mit dem Schwerpunkt Unterhaltungs-Elektronik.
Der ETA
Viele Menschen können sich nicht viel unter dieser Berufsbezeichnung  vorstellen, deswegen hier einige Erläuterungen dazu.
Die Ausbildung zum/zur ETA ist, wie bei den meisten technischen  Assistenten-Berufen, landesrechtlich geregelt und erfolgt in der Regel an  Berufsfachschulen. Sie dauert in Vollzeit zwei Jahre, kann sich durch  Zusatzqualifikationen aber auf drei bis vier Jahre ausdehnen. Die Ausbildung  wird in der jüngeren Vergangenheit verstärkt mit Schwerpunkten angeboten, wie z.  B. Daten-, Energie- oder Medizingerätetechnik.
Voraussetzung für die Ausbildung ist die Mittlere Reife, manche Schulen  verlangen wegen der recht hohen Anforderungen auch die Hochschulreife.  Verschiedene Schulen setzen, insbesondere bei einer zu hohen Anzahl der  Bewerber, Auswahlverfahren ein. Dabei werden neben der Teilnahme an technischen  und naturwissenschaftlichen Wahlpflichtfächern auch (fremd-) sprachliche  Fähigkeiten sowie Arbeits- und Sozialkompetenzen bewertet. In einem Aufnahmetest  kann zusätzlich Wissen in den ausbildungsrelevanten  Fächern  (Mathematik,  Physik, Sprache...) geprüft werden.
Im Gegensatz zum reinen (Fachhochschul-) Studium der E-Technik erfolgt die  Assistentenausbildung sehr praxisbezogen: Theoretischer Unterricht und  Praxisübungen erfolgen an einer guten Schule zeitlich ausgewogen. Die  Ausbildungsinhalte sind sehr breit angelegt, ETAs könnte man auch als  Vollbereichselektroniker bezeichnen. Der Nachteil: In der heutigen Zeit ist oft  höchste Spezialisierung gefordert – die Gleichzeitigkeit von Breite und  Spezialisierung ist in der kurzen Ausbildungszeit von zwei Jahren natürlich  unmöglich. Aber immerhin schafft die große Spannweite des Fachwissens gute  Voraussetzungen dafür, zunächst in den verschiedensten Fachbereichen (oder den  Schnittstellen zwischen verschiedenen Bereichen) zu arbeiten, und sich später in  weitere Fachgebiete  zu vertiefen, beispielsweise (Microcontroller-)  Programmierung, Leiterplattenlayout oder die technische Redaktion.
Meinen eigenen Abschluss erwarb ich an derTechnikerschule Hannover  (heute:  Berufsbildende Schule Metalltechnik-Elektrotechnik der Region Hannover, oder  kurz: bbs|me).
Tätigkeiten elektrotechnischer Assistenten finden sich u. a. in der Daten-,  Informations-, Kommunikations-, Nachrichten, Medizin- und Energietechnik:

  • Konstruktion elektronischer Schaltungen und Leiterplatten  
  • Aufbau von Versuchsanordnungen und Auswertung von Messergebnissen  
  • Auftragsabwicklung  
  • Technische Arbeitsvorbereitung  
  • Service, Wartung und Qualitätssicherung  
  • Aufbau, Bedienung, Wartung  und Dokumentation datenverarbeitender Geräte  
  • Einrichtung, Pflege und Dokumentation von Computernetzwerken  
  • Installation und Konfiguration von Anwendersoftware  
  • Dokumentation elektrischer Schaltungen und Anlagen  
  • Softwaredokumentation  
  • Fachjournalismus

Der Einsatz von ETAs erfolgt:

  • an Hochschulen  
  • in Planungs- und Ing.-Büros  
  • in Unternehmen der Elektronikindustrie  
  • in Fahrzeug- u. Maschinenbauunternehmen mit Fachabteilungen für Elektronik  
  • im Handel

So arbeitet der ETA hauptsächlich an der Seite von Ingenieuren in der  Entwicklung, aber auch in Arbeitsvorbereitung und Produktion, Test- und  Prüffeld, Service und  technischer Dokumentation. Gute Kenntnisse in den  Bereichen Bauteile und Geräte lassen auch den Einsatz in ansonsten kaufmännisch  geprägten Tätigkeitsfeldern zu, wie Einkauf oder Vertrieb.
Eine weitere Option ist der Schritt in die Selbstständigkeit, um als  sogenannter Freelancer (neudeutsch für Freiberufler) projektbezogen für die  verschiedensten Auftraggeber zu arbeiten. Dieser Bereich gewann in der jüngeren  Vergangenheit zunehmend an Bedeutung. Ein Einstieg will aber wohl überlegt sein:  Neben hervorragender fachlicher Qualifikation müssen einige persönliche  Eigenschaften noch stärker ausgeprägt sein als für eine Festanstellung. Ich  nenne nur Zielorientiertheit, Disziplin und Durchhaltevermögen,  Organisationstalent und – ganz wichtig! – kaufmännische Fähigkeiten. Und – so  man in einer Partnerschaft lebt  – ein Partner/eine Partnerin, der/die voll  dahintersteht. Diese Kriterien gelten jedoch nicht nur für ETAs, sondern  generell für den Eintritt in die Selbstständigkeit. Zur Vertiefung in diese  Thematik verweise ich aber auf die vielfach vorhandenen Quellen in der Literatur  und im Internet.

Kontakt: E-Mail an mediendesign [ät] posteo [Punkt] de
Der Bildnachweis befindet sich im Impresssum!

Datenschutz    |    Impressum    |    Sitemap
©  2019–2024 Ulrich Böhmke, soweit nicht anders angegeben

Zurück zum Seiteninhalt